Wie man durch bessere Meetings Vertrauen am Arbeitsplatz schafft
Im Geschäftsleben kann das Wort "Vertrauen" leicht als ein unbedeutender Begriff wahrgenommen werden. Es kann schwierig sein, seine wahre Bedeutung zu erfassen. Vertrauen ist vielleicht nicht leicht zu quantifizieren, aber jeder wird zustimmen, dass es sich lohnt, Zeit und Ressourcen darauf zu verwenden. Die britische Spezialistin für Mitarbeiterengagement Susan Jacobs, bekannt durch das Jacobs-Modell, hat die folgenden 8 Faktoren für Vertrauen am Arbeitsplatz definiert:
Zugehörigkeitsgefühl: das Gefühl eines Mitarbeiters, Teil eines Teams zu sein
Stimme und Anerkennung: die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden und bei der Entscheidungsfindung mitzuwirken
Bedeutung und Position: das Ausmaß, in dem sich ein Mitarbeiter wertgeschätzt fühlt
Gleichbehandlung: das Verständnis, dass alle Menschen gleich behandelt werden
Lernen und Experimentieren: die Erfahrung, experimentieren zu können, Fehler zu machen und zu lernen
Wahlfreiheit und Autonomie: die Ermächtigung, individuelle Entscheidungen für die Organisation zu treffen
Sicherheit und Gewissheit: das Gefühl, durch das Vertrauen in das Team sicher zu sein
Zweck: das Verständnis, wie ein Individuum zum Ganzen beiträgt
Vertrauen schaffen | Wie organisiert man Geschäftstreffen?
Bei Sendsteps haben wir oft mit Vertrauen zu tun, da das Tool zur Interaktion mit dem Publikum dort eingesetzt wird, wo Vertrauen eine wichtige Rolle spielt: bei allen Arten von Sitzungen. Denken Sie an Teambildungsübungen, strategische Vorstandssitzungen oder Aktionärsversammlungen. Kunden fragen uns oft, wie sie:
... einen offenen Dialog fördern
... sich der Datensicherheit sicher sein
... anonyme Rückmeldungen ansprechen
Vor der Beantwortung dieser Fragen ist es hilfreich, ein besseres Verständnis der verschiedenen Rollen und Eigenschaften der einzelnen Teammitglieder zu erlangen. Welchen Einfluss haben sie auf das Vertrauen innerhalb des Teams? Offensichtlich gibt es viele Möglichkeiten, dies zu untersuchen. Bei Sendsteps gibt es ein paar Perspektiven, die unserer Meinung nach einen interessanten Blick auf das Vertrauen innerhalb Ihres Teams ermöglichen. Wir behandeln drei Aspekte;
Karen Stephensons Theorie des Vertrauens in Büronetzwerken. Ihre Theorie hilft uns zu verstehen, wie Vertrauen den Informationsfluss innerhalb einer Organisation steuert.
Ein zweiter Aspekt ist der von introvertierten und extravertierten Teammitgliedern und wie beide unterschiedliche Einflüsse auf die Erfahrung von Vertrauen innerhalb eines Teams haben.
Und schließlich ist die Bühne des Vertrauens, nämlich die eigentliche Arbeitsfläche, für die Schaffung einer sicheren und positiven Atmosphäre von Bedeutung. Wir werden über den so genannten "offenen Arbeitsbereich" sprechen.
Vertrauen schaffen | Die Rollen der Teammitglieder
Karen Stephenson ist eine amerikanische Professorin und Unternehmensanthropologin, die sich mit der "Anatomie von Netzwerken" beschäftigt. Stephenson konzentriert sich insbesondere darauf, wie Informationen innerhalb eines Netzwerks fließen. So hat sie beispielsweise dem US-Verteidigungsministerium geholfen, die Schwachstellen und Schlüsselverbindungen des Al-Qaida-Terrornetzes zu ermitteln. Ihre Forschungen erstrecken sich jedoch auf alle Arten von Netzwerken: von Familien- über soziale bis hin zu Büronetzwerken. Damit trägt sie zu einem besseren Gemeinschaftsgefühl bei und hilft sogar, Vertrauen zu monetarisieren. In ihrer Theorie definiert Stephenson drei Rollen, die in jedem Team vorhanden sind und die diktieren, wie Informationen fließen (oder auch nicht, bei mangelndem Vertrauen!). Behalten Sie Ihre eigene Organisation im Hinterkopf, wenn Sie über die folgenden Rollen nachdenken:
Hubs: Die Hubs sind die sozialen Schmetterlinge in Ihrem Team. Sie kennen viele Leute, sind von Natur aus gesprächig und bringen Menschen zusammen. Erzählen Sie einem Hub etwas, und bald werden es alle wissen.
Torwächter: Die Torwächter spielen eine wichtige Rolle bei der Weitergabe von Informationen an die nächste Ebene oder bei der Blockierung von Informationen. Sie können ihre Macht entweder nutzen oder missbrauchen.
Impulsgeber: Die Impulsgeber sind an den Rändern des Netzwerks zu finden. Sie stehen vielleicht nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit, aber sie haben genügend Überblick und Beziehungen, um sich ein gutes Bild zu machen.
Karen Stephenson behauptet, dass innovative Unternehmen ein großes Maß an Vertrauen haben. Es gibt viele Verbindungen zwischen den einzelnen Teammitgliedern.
3 Tipps, um verschiedene Teamrollen clever zu nutzen:
Was können Sie mit diesen Informationen in Bezug auf Ihre Bürobesprechungen tun?
Bestimmen Sie die Rollen in Ihrem Team: Nehmen Sie sich eine Minute Zeit und denken Sie an Ihre Kollegen: Wer ist eine typische Drehscheibe? Könnte John ein Impulsgeber sein? Wenn Sie diese Rollen in Ihrem Team untersuchen, wird es Sie vielleicht nicht überraschen, dass die meiste Redezeit von den Knotenpunkten in Anspruch genommen wird. Denken Sie nun an all die Impulsgeber unter den Sitzungsteilnehmern; beziehen Sie sie aktiv ein, indem Sie ihnen Fragen stellen oder sie Ideen einbringen lassen.
Verbringen Sie eine Teamsitzung über Rollen: Warum nicht eine Teamsitzung damit verbringen, diese Rollen zusammen mit Ihrem Team zu definieren? Das kann interessant sein, denn die Kenntnis dieser drei Rollen kann ein strategisches Instrument zur Steuerung und zum Aufbau der Kommunikation innerhalb Ihres Teams sein.** Wenn sich das Team über die Rolle jedes Einzelnen im Klaren ist, könnte sich eine neue Dynamik in Ihren Sitzungen und in der Gruppeninteraktion ergeben. Melden sich die Gatekeeper leichter zu Wort? Können Hubs bis 10 zählen, bevor sie antworten? Machen Sie es zu einer kleinen Herausforderung und sehen Sie, was passiert. Experimentieren ist der erste Schritt zur Innovation!
Überdenken Sie Ihre internen und externen Kommunikationsaktivitäten; die Kommunikation von Veränderungen wird traditionell von den Kommunikationsprofis innerhalb Ihres Teams [Hubs] durchgeführt. Aber in manchen Fällen gibt es vielleicht andere Kollegen im Büronetzwerk, die eine viel stärkere, strategische Position innerhalb des Netzwerks einnehmen [z. B. Impulsgeber]. Fällt Ihnen noch jemand ein, der die nächste Kommunikationsaufgabe übernehmen könnte?
Vertrauen schaffen | Introvertierte und extravertierte Mitarbeiter
Der nächste Vertrauensaspekt, den wir untersuchen möchten, ist der Unterschied zwischen extravertierten und introvertierten Teammitgliedern. Während die Extravertierten oft die Rolle des "Drehkreuzes" einnehmen, sind die Introvertierten typische "Impulsgeber". Nehmen wir unsere introvertierten Mitarbeiter unter die Lupe - einer von zwei oder drei unserer Kollegen! Introvertiertheit wird leicht mit Schüchternheit verwechselt. Aber Vorsicht: "Introvertiertheit hat mehr damit zu tun, wie man auf Reize reagiert, auch auf soziale Reize", sagt Susan Cain [eine amerikanische Schriftstellerin, Rednerin und ehemalige Wall-Street-Anwältin]. Introvertierte Menschen hören ruhig zu und denken nach. Sie brauchen Zeit, um zu antworten. Sie ziehen Substanz dem Geplauder vor. Sie werden oft bei Besprechungen oder sogar in größerem Rahmen übersehen, wenn eine neue Führungsposition zu besetzen ist. Dennoch schaffen Introvertierte brillante Arbeit, sind nachdenkliche Führungspersönlichkeiten und melden sich in Besprechungen nur zu Wort, wenn die Dinge überdacht sind. Aber auch hier gilt: Vertrauen ist in der Kommunikation zwischen beiden Gruppen unerlässlich. Extravertierte vertrauen auf die Arbeit von Introvertierten und umgekehrt.
4 Tipps, um Extravertierte und Introvertierte in Meetings einzubinden:
Berücksichtigen Sie bei der Organisation eines Meetings beide Mitarbeitertypen und schaffen Sie einen Rahmen, in dem beide Vertrauen erfahren;
Nicht hetzen: Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Besprechung, aber bleiben Sie bei der Sache. Verteilen Sie eine längere Besprechung lieber auf zwei Termine, als die Tagesordnungspunkte schnell zu überfliegen, um sie unterzubringen.
Denkpausen einführen: Lassen Sie die Teilnehmer eine Denkpause einlegen, damit jeder die Informationen verarbeiten kann, bevor er antwortet;
Gruppenarbeit einschränken: "Stoppen Sie den Wahnsinn der ständigen Gruppenarbeit" [wie Susan Cain es ausdrückt] - Qualität kann auch aus Einzelstunden und -aktivitäten entstehen. Es muss nicht immer "zu zweit diskutiert werden"!
Facilitate Follow-up: Organisieren Sie ein klares Follow-up; was wird besprochen, weiter untersucht und bearbeitet? Vor allem Introvertierte schätzen es, wenn ihr Beitrag ernst genommen wird.
Vertrauen schaffen | Offene oder geschlossene Arbeitsbereiche?
Wussten Sie, dass 70 % aller US-Büros offene Arbeitsbereiche nutzen? Seit Mitte der 2000er Jahre wurde das Konzept von vielen Unternehmen im Silicon Valley eingeführt. Ein offener Arbeitsbereich hat viele Vorteile. Der wichtigste ist die bessere Zusammenarbeit. Doch es gibt auch kritische Anmerkungen. Im Jahr 2005 führten Jungsoo Kim und Richard de Dear von der Universität Sydney eine umfassende Untersuchung über die Unterschiede zwischen den Erfahrungen von Mitarbeitern in offenen Arbeitsbereichen und solchen in privaten Büros durch. Sie verglichen 303 Büros. Lärm, Störung und Schallschutz waren die am häufigsten genannten negativen Erfahrungen in offenen Arbeitsbereichen. Gleichzeitig wurde die Einfachheit der Interaktion am meisten geschätzt. Interessanterweise wurde dieser Aspekt von den Beschäftigten in Privatbüros nicht anders erlebt.
Kurzum, den Forschern zufolge sind offene Arbeitsbereiche nicht unbedingt die Motoren der Zusammenarbeit. In extravertierten Zentren mag das besser funktionieren als in introvertierten. Man darf auch nicht vergessen, dass die Währung der Freundschaft das Teilen von Vertrauen ist. Seltsamerweise ist dies in einem offenen Arbeitsbereich weniger leicht zu erreichen. Es scheint also keine Einheitsgröße zu geben, und es kommt darauf an, herauszufinden, was für Ihr Team am besten funktioniert.
4 Tipps für die Zusammenarbeit mit Ihrem Team in verschiedenen Büroräumen
Wenn Sie die Interaktion in Ihrem Team fördern wollen, scheint ein offener Arbeitsbereich der logische Schritt zu sein. Wenn Sie jedoch all die verschiedenen Rollen berücksichtigen, die wir besprochen haben [Introvertierte, Extravertierte, Drehscheiben, Pförtner und Impulsgeber], müssen Sie Ihre Raumaufteilung gut durchdenken, damit sich alle wohl fühlen und das Vertrauen haben, sich auszutauschen oder in Ruhe zu arbeiten;
Verteilen Sie die Plätze für die verschiedenen Rollen: Setzen Sie Ihre Drehscheiben in die Mitte, dann Ihre Pförtner und überlassen Sie die relativ ruhigeren Plätze den Impulsgebern.
Schaffen Sie sich ruhige Räume: Ein Ort, an dem Sie sich konzentrieren und vielleicht sogar neue Energie tanken können; bereit für mehr und bessere Interaktion! Einsamkeit ist eine entscheidende Zutat für Produktivität.
Gehen Sie raus! Studien zeigen, dass Geschäftsreisen die Kreativität, den sozialen Zusammenhalt und die Interaktion im Team fördern.
Fazit | Begegnungen mit Vertrauen
Wenn es am Arbeitsplatz Vertrauen gibt, gibt es auch Vertrauen in die Zusammenarbeit. Raum für positive Beziehungen zwischen den Teammitgliedern, aus denen innovative Ideen geboren werden. Denken Sie an die DNA Ihres Teams und daran, in welchem Umfeld es sich am vertrauenswürdigsten fühlt. Fördern Sie eine Kultur, in der es gut ist, Fragen zu stellen und persönlich zu bleiben. Um es noch etwas konkreter zu machen:
Diskutieren Sie Aussagen [zustimmen/ablehnen], in denen das Wort "ich" verwendet wird. Z. B. "Ich glaube, dass unser Kommunikationsstil im Team effektiv ist". Gönnen Sie Ihren introvertierten Teammitgliedern eine Denkpause, lassen Sie Ihre "Gatekeeper" zu Wort kommen.
Erleichtern Sie anonymes Feedback, um zum Kern zu kommen. Manchmal ist es egal, wer was sagt, aber die Tatsache, dass ein Thema angesprochen wird, ist an sich schon positiv. Fragen Sie nicht: "Wer hat das gesagt?", sondern: "Wer möchte sich zu diesem Thema äußern"? Vielleicht können Sie ein solches Gespräch während eines Teamausflugs initiieren - in einer entspannten Umgebung.
Bei sehr strategischen Besprechungen ist es hilfreich zu wissen, dass anonym anonym gleich anonym ist. Die Sendsteps-Technologie ist ISO-konform und wird aufgrund ihrer Datensicherheitseinstellungen von Fortune500-Unternehmen verwendet.
Kurzum, schaffen Sie eine Atmosphäre, in der die Fragen der Mitarbeiter aus dem Wunsch heraus entstehen, zu wachsen und zu lernen. Als Arbeitgeber können Sie ein perfektes Umfeld schaffen, wenn Sie die vertrauensbildenden Faktoren richtig einschätzen und die Absicht haben, als Team zu wachsen und innovativ zu sein. Meetings, die Vertrauen ausdrücken!
Robert Daverschot
Robert ist ein professioneller Moderator Präsentator und Rednercoach. Robert hat jahrelange Erfahrung im In- und Ausland und arbeitet für ein breites Spektrum von Branchen. Er hat Minister Industriekapitäne und sogar Seine Heiligkeit den Dalai Lama interviewt. In seinem Umgang mit dem Publikum setzt er stets Sendsteps ein. Damit kann das Publikum seine Meinung kundtun indem die Teilnehmer ihre Stimme abgeben oder Kommentare an die Redner und Podiumsgäste auf der Bühne senden. So werden Veranstaltungen zu lebendigen Dialogen bei denen jeder zu Wort kommen kann!